Wenn aus dem Ess-Eck eine Tafel wird – Tafel-Verein Sulzbach-/Fischbachtal gegründet
Zum 1. Januar 2017 wurde in Sulzbach das „Ess-Eck“ eröffnet. Auf Initiative von Bürgermeister Michael Adam sollte damit die vorherige tafel-ähnliche Hilfsorganisation ersetzt werden, die ihren Betrieb zum Jahresende 2016 einstellte. Seit inzwischen anderthalb Jahren gibt es im ehemaligen Kirner Eck haltbare Lebensmittel für bedürftige Menschen. Unterstützt von der Saarbrücker Tafel war von Anfang an geplant, das Ess-Eck in eine der bundesdeutschen Tafel-Organisation angeschlossene Essensausgabe umzuwandeln. Dazu bedarf es jedoch eines entsprechenden Trägervereins. Seit inzwischen 25 Jahren gibt es in Deutschland die Tafel. Bundesweit gibt es mehr als 2.000 Ausgabestellen, die rund 1,4 Millionen Bedürftige versorgen. Ein Jahr nach der Gründung des Ess-Eck wurde jetzt mit den dort gesammelten Erfahrungen und den Kontakten zur Tafel Saarbrücken der Verein „Tafel Sulzbach-/Fischbachtal“ gegründet. Damit war ein erster Schritt getan: „Die Gründung der Tafel für bedürftige Menschen war für uns eine Herzensangelegenheit“, sagt Rolf Kiwitt, evangelischer Pfarrer in Sulzbach. „Die Gemeinnützigkeit ist anerkannt, die Eingliederung in die Tafel-Organisation läuft“, sagt die Gründungsvorsitzende Rita Lampel-Kirchner (4. von links). In Absprache mit der Stadt Sulzbach soll die bisherige Einrichtung Ess-Eck in der Bahnhofstraße übernommen werden. „Damit bleibt zunächst alles beim Alten“, sagt Kiwitt (2. von rechts). Schnellstmöglichst soll die Tafel ihre Arbeit aufnehmen. Allerdings gibt es noch einige Hürden zu nehmen: Während das Ess-Eck Lebensmittel mit Spendengeldern kaufen konnte, darf eine Tafel nur Lebensmittel ausgeben, die vom Einzelhandel aus mancherlei Gründen nicht mehr verkauft werden. Um diese Lebensmittel abholen zu können braucht die Tafel Sulzbachtal-/Fischbachtal noch ein Fahrzeug mit Kühlvorrichtung. Von der Tafel Saarbrücken könnte dem Verein der Tafel Sulzbachtal-/Fischbachtal günstig ein Auto zur Verfügung gestellt werden – jedoch sind die finanziellen Mittel für Erwerb und Unterhalt noch nicht vorhanden. Deshalb werden weitere Mitglieder oder auch nur Spender/innen gesucht. „Vielleicht findet sich ja auch ein Autohaus oder ein Unternehmen der Region, das bei der Beschaffung behilflich ist, wenn sein Werbeaufdruck erscheint“, merkt der Dudweiler Pfarrer Heiko Poersch (3. von rechts) an, der auch schon bei der Tafel Wermelskirchen aktiv war. „Andere Tafeln haben dies schon erfolgreich vorgemacht“, „Dass Tafeln in der heutigen Zeit notwendig sind, steht nicht zur Diskussion“, fügt Achim Eisel (4. von rechts), Mitglied der Neuapostolischen Kirche hinzu. Das Sulzbacher Ess-Eck soll deswegen auch die Nachbarsiedlungen Friedrichsthal, Quierschied und Dudweiler mit bedienen – auch, um Saarbrücken Entlastung zu bringen. Über 100 Leute sind derzeit beim Esseck als hilfsbedürftig notiert. 65 von ihnen kämen regelmäßig zur Lebensmittelausgabe, berichtet Marliese Knoch (links) als ehrenamtliche Helferin im Ess-Eck, das von Marliese Stay im Auftrag der Stadt organisiert wird. Weitere Informationen zur Mitgliedschaft und zur Frage „Wie kann ich helfen?“ gibt’s bei Gründungsmitglied Wilhelm Brinkmann unter Tel. (0 68 97) 84 15 02 und (01 76) 80 47 66 44 oder per Email wlhbrinkmann@icloud.com
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